Eosinophile Keratitis

Die eosinophile Keratitis ist eine entzündliche Erkrankung der Hornhaut. Häufig sind auch die Bindehaut und das dritte Augenlid betroffen. Dies führt zur Schmerzen am Auge und auch zu Einschränkungen der Sehfähigkeit. Die eosinophile Keratitis wurde bereits bei verschiedenen Tierarten beschrieben und vor allem beim Menschen und bei Katzen untersucht. Die eosinophile Keratitis des Pferdes wurde erst 1994 das erste Mal beschrieben und ist in den letzten 10 Jahren durch ihr vermehrtes Auftreten in den Fokus getreten.

Was ist der Auslöser?

Die genaue Entstehung der eosinophilen Keratitis ist bis heute unklar. Es wird angenommen, dass eine Überempfindlichkeitsreaktion auf Parasiten oder Umweltallergene die Ursache ist. Umweltfaktoren wie die geographische Lage, Wetterbedingungen, saisonale Pflanzen und Pollen fungieren als allergische Trigger. Auch Insekten scheinen zur Pathogenese beizutragen, da gezeigt werden konnte, dass das Tragen von Fliegenmasken und das Auftragen von Fliegenschutzmitteln zur Linderung der klinischen Symptome führt. Des Weiteren wurden Überempfindlichkeitsreaktionen auf Parasiten der Gattung Onchocerca oder Thelezia, die im Auge vorkommen, als mögliche Ursache in Betracht gezogen. Die Rolle des equine Herpesvirus bei der Entstehung der eosinophilen Keratitis ist bis heute unklar. Ungefähr 35% der betroffenen Pferde zeigen eine sekundäre bakterielle oder mykotische Infektion des betroffenen Auges, was den Heilungsverlauf zusätzlich erschwert.

Symptome?

Die Pferde zeigen am betroffenen Auge einen vermehrten Lidschluss, vermehrten Tränenfluss, eine Rötung der Bindehaut und Hornhautdefekte. Gelblicher Augenausfluss und gelbe/weisse Auflagerungen oder Plaques auf der Hornhaut findet man bei ca. 25% der Fälle. Jedes nicht infizierte, nicht heilende Hornhautulkus sollte zytologisch untersucht werden um eine eosinophile Keratitis auszuschliessen. Die klinischen Anzeichen und der Nachweis von eosinophilen Granulozyten in der zytologischen Untersuchung der Hornhaut bestätigen die Diagnose. Die häufigste Folge der Erkrankung sind leichte bis mittlere Narbenbildung auf der Hornhaut, die die Sehfähigkeit beeinträchtigen können. Pigmentierungen und Melanosen sieht man häufig während dem Heilungsverlauf, verschwinden aber sobald die Entzündung abgeheilt ist.

Wer ist betroffen?

Die Erkrankung tritt vor allem in den heissen Sommermonaten auf, mit der höchsten Prävalenz im Juli, gefolgt von Juni und August. Es gibt keine Geschlechter-, Rassen- oder Altersprädisposition, obwohl in einer Fallserie Stuten vermehrt betroffen waren. Beim Menschen haben ca 1/3 der Patienten gleichzeitig mehrere atopische Erkrankungen, wobei vor allem Asthma am häufigsten vorkommt. Bei einigen Pferden wurde das gleichzeitige Auftreten von Nesselfieber (Urtikaria) beschrieben. Aber inwieweit dieses Auftreten mit der eosinophilen Keratitis in Verbindung steht ist noch unklar. In der Regel sind betroffene Pferde in einem guten Allgemeinzustand, sind regelmässig geimpft und entwurmt und werden angemessen und ausgewogen gefüttert.